Glosse: So wird die Bundesliga-Hinrunde ganz sicher (nicht) laufen

Veröffentlicht von NicoE am

JAAAAAA!! Es ist endlich wieder Bundesliga! Endlich gibt es wieder Spitzenfußball vom aller Feinsten und endlich dürfen auch wieder Fans (na ja zumindest fast überall und wenigstens zum einem Teil) ins Stadion! Und natürlich habe auch ich als langjähriger Tipp-Meister überlegt, worauf ich in dieser Spielzeit – zumindest bis zum Winter – meine Pferde setzen würde. Hier gibt es also nun die große Vorschau, wie die Bundesliga-Hinrunde ganz sicher (nicht) laufen wird: Eine Glosse von BULI-KMPKT-Redakteur Nico Ebmeier.

1. Spieltag: Schalke 04 in völliger Ekstase

Die Saison beginnt sofort mit einem richtigen Kracher. Der Triple-Sieger aus München empfängt aufstrebende Schalker, die ihr Saisonziel Klassenerhalt in diesem Jahr noch etwas früher erreichen möchten. Und tatsächlich: Die Partie hält alles, was sie verspricht. In der 92. Minute hält Ralf Fährmann sensationell einen Panenka-Elfmeter von Robert Lewandowski, spielt lang auf Vedad Ibisevic, der beflügelt von seinen 100.000 Euro Gehalt die halbe Bayern-Abwehr austanzt und traumhaft schön in den Winkel trifft. Der S04-Jubel kennt trotz des leeren Stadions keine Grenzen mehr. Kurz darauf pfeift der Schiedsrichter ab. Das Spiel endet 5:1 für den Rekordmeister, der sofort an die Tabellenspitze springt und diese bis zum Winter nicht mehr hergibt.

Bei den restlichen Partien gibt es wenige Überraschungen. Dortmund, Leipzig und Leverkusen gewinnen souverän. Die beiden Aufsteiger aus Bielefeld und Stuttgart erarbeiten sich in schwachen Spielen per Remis die ersten Punkte der Saison.

3. Spieltag: Abstiegsgipfel in Bremen und Berlin

Der dritte Spieltag steht ganz im Zeichen des Abstiegskampfes. Denn schon nach wenigen Partien ist klar. Die bisher sieglosen Union Berliner, Mainzer, Bielefelder, Bremer und Schalker werden wohl ganz sicher bis zum Ende um den Gang in die Zweite Liga fighten. Während die Schalker auch bei RB Leipzig vollkommen verdient mit 0:4 untergehen, wirft Abwehrchef Willi Orban mitten im Spiel David Wagner mit seinem eigenen Koffer ab. Denn nicht nur Orban weiß: Nach diesem Spiel ist Schluss für den Coach. Völlig überraschend übernimmt Jürgen Klinsmann bei den Königsblauen und führt den Traditionsclub endlich zurück auf die Siegerstraße.

Im Norden traf heute dazu Werder Bremen auf den DSC Arminia Bielefeld. In einem spannenden Spiel steht es nach 85 Minuten tatsächlich 4:4. Doch damit nicht genug: Kurz vor dem Ende setzt DSC-Legende Fabian Klos noch einmal zu einem letzten Sprint an und überlupft Jiri Pavlenka zum 5:4-Endstand.

Ähnlich spannend, aber etwas weniger spektakulär geht es in Berlin zur Sache. Gegen Mainz 05 schießt Max Kruse die Unioner per Rekordtor nach wahnsinnigen fünf Sekunden in Führung und diese können die Kämpfer von der Alten Försterei bis zum Ende halten.

7. Spieltag: Topspiel in Dortmund

Es scheint völlig verrückt, aber zu diesem Zeitpunkt haben sowohl der BVB als auch die Bayern alle ihre ersten sechs Spiele gewonnen. Auch in der Torschützenliste ist Erling Haaland mit starken elf Toren gleich auf mit Robert Lewandowski. Alles ist angerichtet für das Spiel des Jahres. Der Bezahlsender Sky macht extra eine 400-minütige Sondersendung am Samstagabend und lädt Experten-Legenden wie Thorsten „Kasalla“ Legat und Christoph „Nase“ Daum ein. Und wie läuft das Spiel? Gar nicht. Beim Abschlusstraining hatten die Bayern den Rasen im Signal Iduna Park so kaputt gemacht, dass ihn beide Mannschaften nicht für bespielbar hielten. Das Spiel wurde am Mittwochabend nachgeholt und die Bayern gewannen unspektakulär durch einen Dreierpack von Phonzie „The Bavarian Chu-Chu-Train“ Davies.

8. Spieltag: Big City-Hertha obenauf

Nachdem die Fronten an der Spitze geklärt sind, ist es an der Zeit einen Blick auf den Rest der Tabelle zu werfen. Unter Erfolgstrainer Jürgen Klinsmann gewann Schalke 04 zuletzt alle Spiele und klopft endlich wieder an den europäischen Plätze an. Die Verantwortlichen sind begeistert und rufen schon jetzt für die nächste Saison die Meisterschaft als Ziel aus.

Im Tabellenkeller gibt es ein klares Bild: Mit Mainz 05 und den Bremern kommen die beiden Vereine einfach nicht aus dem Tritt. Beide warten immer noch auf ihren ersten Sieg, beten aber öffentlich fast täglich für mehr Ruhe der Medien.

Kurz davor entfacht ein Dreikampf zwischen der Arminia, Union Berlin und völlig überraschend dem VfL Wolfsburg. Die Wölfe kommen ohne ihre treuen Fans und mit der Dreifach-Belastung einfach nicht klar und stehen nach der Niederlage gegen die Höhenflug-Schalker auf Platz 16. Kein Wunder, dass die ersten Spekulationen in Richtung Felix Magath die Runde machen. Doch dieser möchte sich vorher erst ein Bild von der Belastbarkeit der Wolfsburger machen. Fast die halbe Mannschaft fällt durch – Magath kommt nicht.

Hinter den Bayern ist es ebenfalls sehr spannend. Leipzig und Leverkusen kommen weitestgehend unbeschadet durch die ersten Spieltage und schauen nun gespannt auf das Spiel zwischen der Hertha und dem BVB. Der Big City Club hatte nämlich kurz davor nochmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und Lionel Messi an Board geholt, der sich in Barcelona aus seinem Vertrag gestreikt hatte. In seinem ersten Interview erzählt der Argentinier, dass „ich schon als Kind in Hertha-BSC-Bettwäsche geschlafen habe“ und trifft prompt zum 1:0-Sieg gegen Dortmund.

13. Spieltag: Überraschungen vor Weihnachten

Vier Tage vor Heiligabend findet der 13. Spieltag in der Bundesliga statt. Mittlerweile sind die Stadien wieder voll und auch um die Personalien Magath, Messi und Klinsmann ist wieder Ruhe eingekehrt. Kurz vor dem Hinrunden-Ende gibt es aber nochmal ein paar Überraschungen.

Neven Subotic köpft seine neue Liebe – Union Berlin – gegen seine alte Liebe – Borussia Dortmund – zum 3:1-Sieg. Bayer Leverkusen fügt den Münchenern, die bisher sowohl in der Bundesliga, im DFB-Pokal als auch in der Champions League jedes Spiel gewonnen hatten, die erste Niederlage zu. Und das Kellerduell zwischen Mainz und Bremen endet 11:11. Im Vorfeld hatten sich nämlich beide Mannschaft geeinigt, keine Torhüter aufzustellen, um auch einmal ein paar Erfolgserlebnisse feiern zu können.

Die Tabelle an Silvester:

  1. FC Bayern München 36 Punkte
  2. Hertha BSC Berlin 29 Punkte
  3. Borussia Dortmund 28 Punkte
  4. Bayer Leverkusen 28 Punkte
  5. RB Leipzig 28 Punkte
  6. Schalke 04 24 Punkte
  7. Eintracht Frankfurt 24 Punkte
  8. Borussia Mönchengladbach 23 Punkte
  9. TSG Hoffenheim 20 Punkte
  10. FC Augsburg 17 Punkte
  11. VfB Stuttgart 16 Punkte
  12. SC Freiburg 15 Punkte
  13. Union Berlin 13 Punkte
  14. Arminia Bielefeld 13 Punkte
  15. 1. FC Köln 11 Punkte
  16. VfL Wolfsburg 10 Punkte
  17. Werder Bremen 5 Punkte
  18. Mainz 05 5 Punkte
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