Erste Niederlage für die TSG-Frauen
Am Sonntag stand das zweite Heimspiel für die Frauen Abteilung der TSG 1899 Hoffenheim an. Nachdem man bereits gegen die Traditionsklubs Turbine Potsdam und 1.FFC Frankfurt jeweils drei Punkte einfahren konnte sollten gegen die SGS Essen die nächsten folgen. Die SG Essen-Schönebeck konnte ebenfalls ihr Auftaktspiel gewinnen, am letzten Spieltag musste man jedoch eine 0:5 gegen den Meister aus Wolfsburg hinnehmen. Natürlich wollte die Mannschaft von Daniel Kraus diese Niederlage wieder gut machen.
Die SGS Essen dominierte über den größten Teil des ersten Durchgangs diese Partie. Hoffenheim versuchte Essen mit einem kompakten Pressing unter Druck zu bringen, was jedoch aufgrund der Ballsicherheit Essens nicht viel brachte.
So schaffte es Essen sich schnell ein Chancenplus zu erarbeiten und das 0:1 in der 13. Minute zu erzielen. Danica Joelle Wu war die Torschützin. Hoffenheim bekommt einen langen Ball nicht geklärt und Wu kann den Ball aus zwei Metern an der bisher starken Frederike Abt vorbeischießen.
Jürgen Ehrmann hielt an seiner Taktik fest, weshalb die TSG Defensive eine Angriffswelle nach der anderen aushalten musste. Es gelangen nur wenige Befreiungsschläge, die nur für kurze Verschnaufpausen sorgten. Nach vielen misslungen Versuchen kam die TSG nach fast einer halben Stunde das erste Mal gefährlich vor das Tor von Kim Lea Sondermann die die verletzte eigentliche Nr. eins Stina Johannes ersetzten muss. Essen lies es sich nicht nehmen im Gegenzug einen Konter über Linda Dallmann einzuleiten, Maximiliane Rall konnte klären.
Im Spiel gegen den VfL Wolfsburg (2. Spieltag) erlitt Johannes eine komplizierte Fraktur am rechten Sprunggelenk.
Die Mannschaft widmete den 1:2 Erfolg gegen die TSG 1899 Hoffenheim der verletzten Torfrau, indem verschiedene Spielerinnen, darunter auch DFB-Stürmerin Linda Dallmann, ein Bild in die Sozialen Netzwerken posteten mit dem Hashtag #fürstina. Schöne Aktion und auf diesem Weg auch noch einmal gute Besserung von mir!
Bei der TSG fehlte bei diesem Spiel der nötige Biss und die Genauigkeit, um sich aus den Angriffswellen der Essen-Offensive zu lösen. Auch wegen dieser Ungenauigkeit entstanden immer wieder gefährliche Kontersituationen, wo die Stürmerinnen Schüller und Dallmann zu Torschüssen eingeladen wurde. Schlussfrau Frederike Abt war im ersten Durchgang die Heldin der TSG, da sie immer wieder mit klasse Paraden glänzte und ihre Mannschaft so im Spiel hielt.
Nur selten schaffte es die Offensive Dreierkette Billa, Waßmuth und Fühner vor das Tor von Sondermann, aber wenn sie es vor das Tor kamen, dann gefährlich. Tabea Waßmuth kann von der linken Strafraumkante den Ball auf Billa spielen, welche den Ball verpasst. Anne Fühner bekommt den Ball, setzt nach und bringt ihn in Richtung Fabienne Donugs, welche den Ball von Höhe des Elfmeterpunktes am Tor vorbei schießt.
Hoffenheim hatte ab der 35. Minute ihre stärkste Phase. Immer wieder kommen gefährliche Flanken von der linken Angriffsseite in den Essener Strafraum. Im Zentrum wartete immer Nicole Billa.
Wortgefecht der Trainer – einmalig. Der Abstoß der Essenerin geht TSG-Coach Jürgen Ehrmann nicht schnell genug und ruft in Richtung von Sondermann, ob sie nicht langsam den Ball spielen mag. Dabei übersah Ehrmann jedoch, dass Essen einen Wechsel durchführen möchte. Daniel Kraus erwiderte anschließend: „Wir würden noch gerne wechseln, wenn das hier in Hoffenheim erlaubt ist.“ Ehrmann drehte sich um und ging.
Der Wechsel: Jaquline Klaasen musste den Platz verlassen, Isabel Hochstein übernahm für sie auf der Rechtsverteidiger Position. Bitte merken!
Etwas zählbares sprang erst eine Minute vor dem regulären Ende der ersten Hälfte raus. Was sich über zehn Minuten abgezeichnet hat traf in der 44. Minute ein. Fabienne Dongus packt den Hammer aus und zeiht aus gut 40 Metern ab, der Ball schlägt im rechten oberen Eck ein. Danach folgte der Halbzeitpfiff.
Der Wiederanpfiff bewirkte bei der TSG einen Reset im Kopf. Man konnte nicht an die Leistung am Ende der 1. Halbzeit anknüpfen. Ungehindert dribbelte Lea Schüller (48. Minute) durch die TSG Abwehr und versenkte den Ball im rechten unteren Eck von Rieke Abt.
Das Tor sorgte für klare Verhältnisse. Essen ist danach stabiler und lässt nichts mehr zu. Einen großen Anteil hat die eingewechselte Isabel Hochstein. Sie machte die im ersten Durchgang oft offene rechte Seite mit ihrer körperlichen Präsenz dicht. Hier ein Tackle, da ein Tackle. Sie machte es Anne Fühner verdammt schwer.
Die Taktik der Mannschaften ändert sich nicht bzw. kann sich auch nicht ändern. Hoffenheim ist in dieser umkämpften Partie die klar unterlegende Mannschaft. Zu viele individuelle und taktische Fehler sorgten dafür, dass Essen ihren Fussball spielen kann und sich vielleicht auch stärker macht als sie sind.
Essen wollte das dritte Tor. Das merkte man an der taktischen Ausrichtung. In ihrem 4-3-3 System blieben die drei Offensiven Dallmann, Schüller und die eingewechselte Anyomi an der Mittellinie stehen und warteten auf die Konter.
Sie sagten sich aber auch immer. Zwischen den Hoffenheimer Fangesänge hörte man Nina Brüggemann ihren Teamkolleginnen zu rufen „Wir müssen eins noch nachsetzen und dann ist Ruhe.“
Am Ende bleibt es beim Spielstand von 1:2 für die SGS Essen, die somit ihren nächsten dreier Einsacken. Die TSG 1899 Hoffenheim hat am nächsten Spieltag einen schwierigen Gegner. Mann muss nach Bayern zu den FC Bayern Frauen. Die SGS Essen empfängt Turbine Potsdam.