Amos Pieper – Die Abwehrwaffe aus dem Münsterland
Die fußballerische Vita des 22-Jährigen ist bemerkenswert, seine Leistungen umso mehr. Amos Pieper hat sich sowohl in der deutschen U21-Nationalmannschaft als auch beim Bundesligisten Arminia Bielefeld zur Stammkraft entwickelt. Ein Ende des Aufschwungs ist nicht in Sicht.
Was war das für eine verrückte Saison 2019/20 für Amos Pieper?! In der Weihnachtszeit 2019 kam er von der Zweitvertretung von Borussia Dortmund zu Arminia Bielefeld. Den Ostwestfalen völlig unbekannt und auf den ersten Blick maximal eine dritte oder vierte Wahl in der Innenverteidigung. Dabei gewann der Abwehrspieler in den zwei Jahren zuvor die A-Junioren-Bundesliga mit BVB – als unangefochtener Kapitän.
Trotzdem fasste Pieper, der übrigens beim münsterländischen Bezirksligisten FC Nordkirchen ausgebildet wurde, zunächst nur schwer Fuß beim DSC, doch die Verletzung von Brian Behrendt änderte plötzlich alles. Pieper avancierte zum Innenverteidiger Nummer 1 und war zusammen mit Joakim Nilsson maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Arminen den Weg ins deutsche Fußball-Oberhaus gingen. Kein anderer Verteidiger hatte bessere Noten in der Zweiten Liga als Amos Pieper.
Aber nicht nur bei den Ostwestfalen machte der Abwehrchef richtig auf sich aufmerksam, auch U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz lenkte seinen Blick schnell auf den Münsterländer. Im Dezember 2020 feierte Amos Pieper dann auch sein Debüt für die Auswahl des Adlers und wurde auch hier sofort Stammspieler. Stefan Kuntz lobte den Arminen als „fehlerfreien Leader“ seines Teams.
Mittlerweile hat Amos Pieper drei Partien im DFB-Dress gemacht und stand bei allen Auftritten in der Startelf. Auch bei Bielefeld ist er aus dem Kern nicht mehr wegzudenken und bei aller Rotation von Uwe Neuhaus bisher noch nie gestrichen worden. Auch in seiner Heimat Nordkirchen ist der Münsterländer mittlerweile ein echter Name – passend zum Aufstieg gab es sogar in der Eisdiele seiner Eltern den „Amos Pieper-Meisterbecher“, der laut Aussage von Mutter extrem gut verkauft wurde – schließlich gab es doch auch eine signierte Autogrammkarte dazu.
Es läuft also beim Innenverteidiger aus dem Münsterland und eine Ende des Aufschwungs ist aktuell noch nicht in Sicht. Knapp anderthalb Jahre läuft sein Vertrag beim Bundesligisten noch und wenn sich Pieper weiter entwickelt, wird er wohl 2022 bei einem größeren Verein als Arminia Bielefeld auflaufen. Im nächsten März darf sich der 22-Jährige allerdings erstmal auf seinen allerersten Einsatz bei einer Europameisterschaft freuen, denn aktuell spielt er eine große Rolle in den Planungen von Stefan Kuntz.