„Hornochsen“ verderben die Stimmung
Für eine Spielunterbrechung sorgten am Samstag die Gladbacher Fans während des Heimspiels gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Mit Schmähplakaten gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp machten sie auf sich aufmerksam. Schiedsrichter Felix Brych unterbrach die Partie Anfang des zweiten Durchgangs.
Kurz nach der Pause haben Gladbacher Anhänger ein Plakat in der Nordkurve hochgehoben mit der Aufschrift, „Hurensöhne beleidigen einen Hurensohn und werden von Hurensöhnen bestraft“. Ordner intervenierten, woraufhin das Plakat auch verschwand. Im selben Zug verschwand ein Plakat mit einem Hopp-Gesicht im Fadenkreuz. Erst als die Plakate verschwanden, setzte Felix Brych das Spiel fort. Von der Mehrheit der Gladbacher Zuschauer wurde diese Aktion mit lauten Pfiffen quittiert.
Diese Aktion ist eine Reaktion auf das Urteil des DFB-Sportgerichts am Freitag. Dort wurde entschieden, dass Borussia Dortmund in den nächsten zwei Spielzeiten auf ihre eigenen Anhänger in Hoffenheim verzichten muss.
Auf Twitter äußerte sich kurz nach dem Vorfall die Fanhilfe Mönchengladbach. Dort hieß es, „Banner war (grob formulierte) Kritik an Hopp, dem DFB und der Strafe diese Woche. Fadenkreuzgrafik ist das Symbol, wegen derer die Strafe gegen BVB ausgesprochen wurde.“
Der Verein Borussia Mönchengladbach reagierte sofort. Manager Max Eberl und Kapitän Lars Stindl gingen in die Kurve und redeten energisch auf die Fans ein. Torsten Knippertz, Stadionsprecher der Fohlen, bat mit mehreren Durchsagen um Vernunft. Die TSG Hoffenheim bedankte sich via Twitter für diesen Einsatz. Auch TSG-Trainer Schreuder sprach Komplimente in Richtung Eberl und dem restlichen Publikum aus. Gleichzeitig gab er seine Gedanken während der Aktion bekannt. Er selbst habe sogar einen Spielabbruch in Betracht gezogen. „Herr Hopp hat unglaublich viel Bedeutung für Hoffenheim, deswegen sind wir alle hier. Das verdient kein Mensch. Ich habe gesagt, wenn die Plakate nicht weggehen, dann gehen wir einfach heim. Wir wären vom Platz gegangen, dann hätten sie die drei Punkte haben.“
Nach Spielschluss distanzierte sich auch die Borussia nochmal klar von den beleidigenden Bannern. „Dieses Verhalten einiger Fans ist nicht zu akzeptieren und entspricht in keiner Weise den Werten von Borussia Mönchengladbach. Wir können uns als Klub nur in aller Form dafür entschuldigen“, so Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers.
MEINUNG KMPKT
Ich glaube, dass man hierzu nicht mehr viel sagen muss. Egal wie es die betroffenen Fans rechtfertigen möchte. Bei einem Transparent einen Menschen ins Fadenkreuz zu setzen, nachdem am Donnerstagabend mehrere Menschen in Hanau ermordet wurden, zeugt von wenig Feingefühl und Geschmack. Entscheidungen des DFB dürfen kritisiert werden. Aber es sollte genau das sein. Kritik. Keine Beleidigung. In dieser Gesellschaft werden diese zwei Begriffe zu schnell vermischt. Es ist einfach nur schade, was wegen eines SPORTS auf den Tribünen abgeht.
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