Alles oder nichts
UPDATE
Die Ausschreibungsphase für die Spielzeiten 2021/22 startet am 08.06.2020. Diese Verschiebung ist auf die Corona-Pandemie zurück zu führen.
Am Montag den 10.02.2020 ist die Ausschreibungsphase für die Spielzeiten 2021/22 bis 2024/25 gestartet. Fußballdeutschland wird ganz gespannt auf diese Entscheidung schauen. Wo werden wir ab der Saison 2021 Fußball schauen? Für Sky geht es dabei um alles oder nichts. Nach dem Verlust der Champions League Rechte steht der TV-Sender unter Druck und muss sich gehörig ins Zeug legen.
Erstmal ein paar Fakten zur kommenden Ausschreibungsphase der Medienrechte. Hierbei geht es um die Rechte an den Spielen der Bundesliga, 2. Bundesliga, des Supercups sowie der Relegation. Betroffen sind davon die Spielzeiten 2021/22 bis 2024/25. Heißt erst für die übernächste Saison. Die Verteilung wird dann für Deutschland, Österreich, der Schweiz, Lichtenstein, Luxemburg und Südtirol gelten. Klar sagt die DFL, dass die Ausschreibung in einem offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Verfahren stattfinden wird.
Um folgende Rechte geht es:
- Audiovisuelle Rechte – also die Rechte am Bewegbild.
- Darunter fallen die Rechte an den Live-Verwertungen, sowie die Zeitversetzte Verwertung für TV, Web und Mobile.
- Audio-Verwertungsrechte
- Hiermit ist die Live-Radio-Berichterstattung gemeint. Darunter fallen die Kanäle UKW (also Radion), Web und Mobile.
- Verwertungsrechte für digitale Werbe- und Informationssystem
- Dies sind Rechte zur Ausstrahlung von Bewegbild über digitale Außenwerbeflächen im digitalen Raum
Frühestens am 27. Februar werden die registrierten Unternehmen einen sogenannten Procedure Letter erhalten, indem der Zeitplan sowie Verfahrensregelungen für die Durchführung der Ausschreibungen enthalten sind. Wichtig sind dabei Fristen und Kriterien, welche von den Unternehmen einzuhalten sind. Dieser Procedure Letter kann erst verschickt werden, sobald das Bundeskartellamt die Vergabemodalitäten der DFL Final freigegeben hat. Aktuell werden sie noch geprüft. Im März sollen die finalen Strukturen der Rechtepakete und die übrigen vertraglichen Regelungen den Unternehmen zur Verfügung stehen.
Eine Entscheidung, wie die Rechtepakete aufgeteilt werden, wird es voraussichtlich im Laufe des Monats Mai geben.
Was fehlt aktuell?
Momentan fehlt noch das „Go“ des Kartellamts. Bei der letzten Ausschreibung hat das Bundeskartellamt auf die No-Single-Buyer-Rule bestanden. Diese Regel besagt, dass ein Unternehmen nicht alle Rechte besitzen darf und ist somit dafür verantwortlich, dass Sky nicht die kompletten Bundesliga-Rechte kaufen durfte, sondern Rechte abgeben musste.
„Die DFL muss ein Vermarktungsmodell vorlegen, das den Wettbewerb zwischen verschiedenen Anbietern ermöglicht. Ein Monopolist hätte kaum Anreize, die Qualität der Berichterstattung zu verbessern und das Innovationspotenzial insbesondere des Internets auszuschöpfen.
Andreas Mundt – Präsident des Bundeskartellamtes
Für diese Ausschreibungsphase hat sich die DFL in Person von Christian Seifert, dem vorsitzenden Geschäftsführer, dafür eingesetzt auf die No-Single-Buyer-Rule zu verzichten. Die DFL hat nichts dagegen, dass ein Pay-TV Anbieter wie Sky, Live-Rechte für alle Bundesliga-Spiele erwerben könne. Einzige Einschränkung wäre gewesen, dass sich bei mindestens einem der Pay-TV-Live-Pakete die Verbreitung für die Wege Web-TV und Mobile mit einem Zweitkäufer geteilt werden. Zum Beispiel, dass das Freitagsspiel auch bei Sky und DAZN laufen würde. Das Kartellamt sieht vor, dass in solch einem Fall zwei der Pakete (A-D) zugleich für einen Internetdienst angeboten werden müsste. Gleiches würde im umgekehrten Fall gelten. Dieser Fall wird jedoch aktuell geprüft.
Eine Chance für Sky die Bundesliga komplett bei sich zu behalten, doch auch viel Druck. Es dürften Unternehmen wie DAZN, Amazon und wohl auch Netflix in dieses Rechtepoker mit einsteigen. Sky muss diese Periode eigentlich für sich entscheiden, da sie bereits ab Sommer 2021 in Deutschland keine Champions League mehr im Programm haben. Die Europa League haben sie bereits seit der Spielzeit 2019/20 nicht mehr im Programm. Wird Sky also mit etwas anderem raus gehen, als allen vier Rechtepaketen, so wird es wohl das Ende von Sky Deutschland sein in Sachen Sport. Bereits seit der Gründung des Unternehmen haben sie nahezu durchgehend Verlust gemacht. Dieses Mal werden sie nochmal tief in die Tasche greifen müssen, denn die DFL und auch Bundesligaklubs erwarten Rekordgebote.
Experten haben auf dem SpoBis bereits drei Szenarien diskutiert, welche eintreten könnten. Hier die einzelnen Szenarien:
Szenario 1
Amazon haut ein enormes Gebot raus und bekommt somit die Samstagabend-Topspiele (Paket C). Sky erhält die restlichen Pakete (A,B und D). Die 2. Liga wird zukünftig von der Telekom gezeigt.
Szenario 2
Sky bekommt die Samstagskonferenz, sowie die Spiele am Freitag und Sonntag. Das Topspiel wird an Amazon oder die Telekom gehen. Einzelspiele vom Samstag (15:30 Uhr) werden auf DAZN übertragen.
Die 2. Liga bekommt die Telekom.
Szenario 3
Sky schafft es sich alle vier Pakete für die erste Liga zu sichern. So müssten zwei Pakete für Internetanbieter angeboten werden. Festgelegt von der DFL sind dafür die Pakete C und D. Um diese dürfte es anschließend ein Wettbieten von Amazon und DAZN geben.
Für Sky das beste Szenario.
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1 Kommentar
Benny · 14. Februar 2020 um 15:38
Hoffe echt, dass sky sich die kompletten Rechte für die Bundesliga holt, damit man dann für Buli und CL nur 2 Anbieter benötigt