Hinrunde Rückblick 19/20
Besser spät als nie! Hier gibt es den Rückblick auf die vergangene Hinrunde der Saison 2019/2020. Vor der Rückrunde möchte ich nochmal ein bisschen in Erinnerung rufen, was die Schlüsselthemen der Hinrunde waren und worauf sich somit in der Rückrunde gefreut werden kann. Ausdrücklich möchte ich noch erwähnen, dass dieser Artikel keinen Ausblick beinhaltet. Den könnt ihr in der neusten Folge des Podcasts anhören!
Die Überflieger
In der Hinrunde haben uns einige Mannschaften überrascht und manche waren regelrechte Überflieger. Und nein damit meine ich nicht die roten Bullen aus Leipzig. Damit meine ich eher Borussia M’Gladbach und auch den SC Freiburg. Beiden Teams habe ich vor der Saison nicht zugetraut, dass sie in diesen Tabellenregionen mitspielen.
Borussia M’Gladbach
Keine Frage, dass sie diese Saison gut spielen werden konnte erahnt werden. Aber, dass sie acht Spieltage an der Tabellenspitze sind und elf Spieltage unter den Top zwei stehen sicher nicht. Zur Winterpause lauert die Fohlenelf nur zwei Punkte hinter Herbstmeister RB Leipzig. Aber was sind die Gründe für diesen Erfolg?
Ganz klar – der Borussia Park ist eine Festung. Die Heimtabelle wird angeführt mit sieben Siegen. Dazu kommen nur ein Unentschieden und eine Niederlage. Auch ein wichtiger Faktor ist die Defensive. Mit nur 18 Gegentore stellt die Rose Elf, zusammen mit dem VfL Wolfsburg, die beste Defensive.
Auf die Schulter klopfen darf sich jedoch nicht nur die Mannschaft für diesen Erfolg. Der Macher dieser Mannschaft darf hier nicht außen vor gelassen werden. Max Eberl hat gut eingekauft und mit Marco Rose noch einen der begehrtesten Trainer geholt. Mit jeweils sechs Treffern sind die Neuzugänge Thuram und Embolo die besten Torschützen in Gladbach. Marcus Thuram sogar der beste Score mit zusätzlichen fünf Vorlagen (elf Scorerpunkte) des Vereins. Nicht nur die Offensivzugänge haben geglänzt. Auch Stefan Lainer und Ramy Bensebaini wussten zu überzeugen. Lainer ist der Spieler mit den meisten Toschussvorlagen der Borussen. Bensebaini spielte zwar nur acht Spiele, konnte jedoch bereits drei Tore erzielen.
SC Freiburg
Auch der SC Freiburg ist eine Überflieger Mannschaft der Hinrunde. Zu Beginn der Saison mehr, als es der Tabellenplatz wiedergibt. Trotzdem muss neidlos anerkannt werden, dass in Freiburg etwas anders gelaufen ist. Gerade das Auftaktprogramm war recht dankbar für Freiburger. Es ging unteranderem gegen Mainz, Paderborn und Düsseldorf. Gegner die aus Freiburger Sicht geschlagen werden müssen damit der Klassenerhalt gelingt. Direkte Konkurrenten besiegen. Doch auch gegen die Top Teams wie Dortmund und Leipzig sahen die Breisgauer nicht schlecht aus und holten vier Punkte. Durchgehend harte Brocken kamen ab dem zwölften Spieltag. Bis zu Hinrunde konnte nur noch gegen Wolfsburg gewonnen werden, hinzukamen zwei Punkte gegen Leverkusen und Schalke. Jetzt nochmal einen guten Rückrundenstart hinlegen und die Streich-Elf wird einen einstelligen Tabellenplatz erreichen.
Überraschungen der Hinrunde
Überraschend, aber nicht ganz so überraschend wie die Überflieger, sind die „Überraschungen der Hinrunde“. Hier spreche ich von den positiven Überraschungen. Enttäuschungen und Krisenkinder kommen natürlich noch. Aber wer zählt denn jetzt zu den Überraschungen der Hinrunde? Natürlich der Herbstmeister aus Leipzig, aber auch der, FC Schalke 04, FC Augsburg und Union Berlin.
RB Leipzig
Sie haben es geschafft. Erstmals in der noch jungen Vereinsgeschichte wurde RB Leipzig Bundesliga Herbstmeister. Die überzeugen sowohl offensiv, Ligabestwert mit 48 Treffern, als auch in der Defensive mit nur 20 Gegentoren. Und dabei scheint es auch noch egal zu sein welche Spieler auf dem Feld stehen. Schick kommt spät in der Saison zum Zug und trotzdem sammelte er schon fünf Scorerpunkte. Nicht zu vergessen die Eckpfeiler im Mittelfeld. Nkunku und Sabitzer waren jeweils an zehn Toren beteiligt. Aber auch Timo Werner spielt wahrscheinlich die Saison seines Lebens. Mit 24 Scorerpunkten ist er der Topscorer in der Bundesliga.
Sie sind eine junge, hungrige Mannschaft die auch vom Kader her bereit für einen Titel ist. Und wenn nicht in diesem Jahr, dann schlummert in dieser Mannschaft das Potenzial in den folgenden Jahren immer wieder die Spitze anzugreifen.
Schalke 04
Ja auch Schalke ist für mich eine Überraschung. Ich hatte Schalke 04 nicht auf dem Zettel für die Top sechs in der Bundesliga. Aus meiner Sicht wäre es für Schalke schon ein Erfolg gewesen, wenn sie nach 17 Spieltagen zwischen Platz sieben und zehn gestanden hätten. Somit sind meine Erwartungen übertroffen. Nach zwei schweren Spielen zum Auftakt, gegen Gladbach und den FC Bayern, konnten Königsblau vier Siege in Folge einfahren. Zwischenzeitlich standen die Schalker sogar auf Rang drei. Aktuell stehen sie immer noch auf einem Europa League Platz. Können sie den halten wäre das aus meiner Sicht ein absoluter Erfolg!
FC Augsburg
Jetzt könnte man meinen: „Hä? Warum Augsburg?“. Ganz einfach. Sie haben ein super Comeback gestartet. Bis zum zehnten Spieltag waren die bayrischen Schwaben Abstiegsbedroht und hatten wenig Luft zum atmen. Doch dann legten sie einen super lauf hin und konnten fünf Siege in sechs Spielen holen. Philipp Max, Florian Niederlechner und Co. nutzten ihre Chancen, die Defensive stand besser und der Plan von FCA-Trainer Martin Schmidt geht endlich auf.
Union Berlin
Zum Schluss noch Union Berlin. Der Aufsteiger war für mich Abstiegskandidat Nummer eins. Sie haben mich weder in der zweiten Bundesliga überzeugt, noch in der Relegation. Aber sie haben bewiesen, dass sie in der Bundesliga Gegenwehr leisten können und stehen nach 17 Spieltagen auf Tabellenplatz elf. Aus meiner Sicht absolut auch verdient. Sie konnten auch mal enge Spiele gewinnen und so auch unerwartete Punkte mitnehmen.
Enttäuschungen
Doch es gab auch Enttäuschungen. In diese Kategorie fallen Mannschaften, von denen ich persönlich mehr erwartet hätte. Sie befinden sich jedoch nicht in einer bedrohlichen Lage aufgrund eines Aufwärtstrends oder auch weil sie eine Perspektive nach oben haben.
Hertha BSC
In der Podcast Folge Saisonauftakt haben wir über unsere Erwartungen an einzelne Mannschaften gesprochen. Die Hertha war für mich ganz klar eine Mannschaft, die Richtung Europa angreifen kann. Sogar etwas mehr als Werder Bremen. Meine Hoffnungen ruhten im neuen Trainer Covic und seinem mit viel Potential gespickten Kader. Erst Klinsmann schaffte es ab dem 13. Spieltag den Erwartungen gerecht zu werden. Jetzt bin ich mal gespannt wie die Hertha ihre ambitionierten Ziele verfolgt.
Eintracht Frankfurt
Diese Mannschaft hat uns alle so begeistert im letzten Jahr. Wirklich übrig geblieben ist davon nichts. In der Europa League zittern sie sich in die Zwischenrunde und in der Bundesliga läuft es seit dem Bayernsieg nicht mehr. Da dachten wohl viele, dass die SGE jetzt durchstartet. Fehlanzeige. Seit dem zehnten Spieltag haben die Frankfurter nur einen unkt gesammelt und ansonsten alles verloren. So ist man vom siebten auf den 13. Platz gefallen. Die Erwartungen waren höher. Ich habe nicht gemeint, dass sie in den Top sechs landen, aber Top zehn dachte ich schon. Bis jetzt haben sie diese Erwartung nicht erfüllt. Vielleicht in der Rückrunde.
Krisenkinder
Die Krisenkinder. Hier werden Mannschaften thematisiert, welche meines Erachtens in einer Krise sind oder waren. Mannschaften, welche ihren Erwartungen nicht gerecht wurden.
Werder Bremen
Ich glaube, dass keine Mannschaft so sehr in einer Krise ist wie Werder Bremen. Sie waren sehr Verletzungsgeplagt und konnten Kadertechnisch nicht aus dem vollen schöpfen. Trotzdem war der Saisonstart, erste vier Spiele, zumindest akzeptabel. Sechs Punkte. Klar, wenn das Ziel Europa ist, dann hätten es neun bis zehn sein müssen, aber ok. Anschließend folgte eine lange Durststrecke. Es folgten fünf Unentschieden und drei Niederlagen bis am dreizehnten Spieltag der dritte und bisher letzte Sieg eingefahren werden konnte. Der Hinrundenabschluss war nochmal grauenhaft. Vier Niederlagen gegen Mannschaften, wo ein Sieg ein Muss gewesen wäre. Paderborn, Mainz und Köln sind direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Hier drei Punkte zu verlieren war fatal.
Bremen war für mich weder Europa-, noch Abstiegskandidat. In der Hinrunde haben sie sich immer mehr zum Abstiegskandidaten entwickelt. Nun sind sie es auch und stehen sogar auf dem entsprechenden Platz.
Borussia Dortmund
Bei den nächsten beiden Mannschaften darf gestritten werden, ob es wirklich „Krisenkinder“ sind. Für mich schon, denn beide Teams bleiben deutlich unter den Erwartungen. Zwei Auftaktsiege trotz Rückstand. Am dritten Spieltag hat es dann geknallt und der BVB verlor gegen Union Berlin. Auch Paderborn konnte nicht geschlagen werden. Dortmund schafft es in dieser Saison wiederholt nicht Punkte gegen die Top Kandidaten zu holen. Gegen Bayern verlieren sie hoch, gegen Leipzig gibt es nur ein Unentschieden. Eine schlechte Saison ist es trotz allem nicht. Hier und da ist es ein Unentschieden zu viel, was mit dieser Mannschaft sicher nicht nötig gewesen ist. Die Borussia muss endlich mal eine Dominanz ausstrahlen, damit Gegner Angst in Dortmund bekommen. Geglückt ist ihnen dies nicht in der Hinrunde. Vielleicht in der Rückrunde mit Erling Haarland.
FC Bayern München
Na gut. Wenn ich die Bayern jetzt in eine Krise reden würde, dann wäre ich nicht besser, als die anderen Medien. Es ist trotzdem einfach ungewohnt, dass der anscheinend übermächtige Rekordmeister immer einen gewissen Abstand zur Tabellenspitze hatte und nur nach einem Spieltag auf Rang eins stand. Und das freut mich auch, dass anscheinend kein Trainer aktuell so richtig das richtige Rezept für die Mannschaft findet. Kovac war gut dabei und Flick ist auch nur gut dabei. Mehr nicht. Aber liegt es am Trainer? Nein ich denke nicht. Das Problem liegt in der Kaderplanung und der niedrigen tiefe im Kader. Ein kleiner Ausblick noch bis Ende Januar von mir. Die Bayern müssen im Winter einkaufen. Und zwar auf Breite.
Zwölf der Hinrunde
Unseren Ausblick auf die Rückrunde bekommt ihr in der neusten Folge des BULI-KMPKT Podcast! Folge 138 – Rückrundenauftakt
Link folgt noch!
Meinungen wie immer gerne in die Kommentare!
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